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Schach-Tennis-WM: Gschiel kürt sich in Baden-Baden zum Vizeweltmeister

Die ÖTV-Nachwuchshoffnung im Tennis schlägt sich auch im Kombinationsbewerb mit Schach exzellent.
Verfasst von: Presseaussendung / Redaktion, 14.08.2024
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Bei der Siegerehrung von links nach rechts: Turnierleiter Yaroslav Srokovski, 2. Alexander Gschiel, 1. Sebastien Maze.

Baden-Baden in Deutschland war am 3. und am 4. August Austragungsort der Schach-Tennis-Weltmeisterschaften 2024. Unter den rund 20 Teilnehmern aus aller Welt (unter anderen aus den USA, aus Litauen, Georgien, Frankreich) befand sich auch Burgenlands Tennis-Nachwuchshoffnung Alexander Gschiel, der nach einem packenden Endspiel den großartigen zweiten Platz belegte und sich damit zum Vizeweltmeister kürte. Unter den Startern befanden sich mehrere Titelträger im Schach, unter anderen zwei Großmeister (GM), zwei Internationale Meister (IM) und einige Fidemeister (FM), zu denen auch Gschiel gehört.

Finalniederlage trotz klarer Führung im Tennis

Bei der Schach-Tennis-WM handelt es sich um einen Kombinationsbewerb der beiden genannten Sportarten. Am ersten Tag erfolgte zunächst der Tennisbewerb, bei dem ein Match-Tiebreak-Turnier in sieben Runden ausgespielt wurde. Gschiel erwies sich dabei erwartungsgemäß als stärkster Tennisspieler im Feld, konnte alle seine sieben Matches gewinnen und damit auch sieben Punkte einheimsen. Am nächsten Tag ging es mit einem Schnellschachturnier mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten weiter, welches ebenfalls über sieben Runden ging. Der 17-Jährige konnte vier Siege – unter anderen gegen den französischen Großmeister Fabien Libiszewski – und ein Remis erspielen und damit insgesamt 4,5 Zähler verbuchen. Nach Addition der erzielten Punkte in beiden Sportarten stand der Mattersburger als jüngster Teilnehmer mit insgesamt 11,5 Zählern auch als Punktebester der Vorrunde fest. Daher ging es gemeinsam mit drei weiteren Athleten in die Finalrunde, die im K.o.-Modus ausgetragen wurde. Dabei wurde ein für die Zuschauer:innen besonders spannendes Format ausgewählt, bei dem stets abwechselnd sechs Punkte Tennis und sechs Minuten Schach gespielt wurden, bis einer der Spieler 18 Punkte erreicht oder seinen Gegner im Schach besiegt. So waren mehrfache Wechsel zwischen Schach und Tennis in derselben Begegnung zwischen beiden Kontrahenten vorprogrammiert.

Gschiel hatte in seinem Semifinale den für Deutschland starteten Georgi Davidov als Gegner. Er konnte das Angriffsspiel seines Gegners im Schach gut parieren, sich letztlich im Tennis doch klar mit 18:2 behaupten und stand damit im Finale. Beim Titelkampf wartete der Schachgroßmeister Sebastien Maze, der in diesem Format schon dreimal Weltmeister wurde. Der Franzose hatte von Beginn an Fortune auf seiner Seite. Erst durfte er den Spielstart aussuchen und entschied sich wenig überraschend für Schach. Außerdem bekam er die weißen Figuren ebenfalls zugelost und setzte sich schließlich geschickt in einer geschlossenen Stellung mit Springer gegen Läufer durch und seinen Gegner Matt. Gschiel wehrte sich zwar tapfer und konzentriert, konnte den Nachteil des Starts mit Schach aber nicht kompensieren und unterlag, obwohl er sich im Tennis einen klaren 14:4-Vorsprung erspielte.

Ein zweiter Platz als Ansporn

Für Gschiel war der Ausflug nach Deutschland allemal eine Reise wert, erreichte er doch bei seinem ersten Antreten gleich den Vizeweltmeistertitel sowie ein ansehnliches Preisgeld samt Pokal als Belohnung. „Die Schwierigkeit dieses Bewerbes liegt in der Finalrunde vor allem in den mehrmaligen Wechseln zwischen den beiden Sportarten, weil man einerseits körperlich angestrengt zum Schach kommt und andererseits beim Tennisspielen immer noch die aktuelle Schachstellung im Kopf hat“, erklärte der rot-weiß-rote Youngster. Das knapp verlorene Finale sei für ihn jedoch Ansporn genug, um im nächsten Jahr erneut anzutreten und um den Titel mitzuspielen.

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