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ATP Estoril: Thiem verpasst Sprung unter die letzten Vier

Dennoch gibt’s für das ÖTV-Aushängeschild an diesem Tag auch eine sehr gute Nachricht.
Verfasst von: Manuel Wachta, 07.04.2023
© | GEPA pictures/ Matic Klansek
Dominic Thiem

Erstmals seit seinem Semifinaleinzug in Antwerpen im Oktober 2022 hat Dominic Thiem wieder einmal ein Viertelfinale auf der Tour erreicht. Mit dem erhofften Sprung unter die letzten Vier ist es für den 29-Jährigen jedoch nichts geworden: Der US-Open-Sieger von 2020 ist bei den Millennium Estoril Open am Freitagabend ausgeschieden. Der 17-fache ATP-Titelträger aus Niederösterreich (ATP 111) unterlag beim ATP-250-Sandplatzturnier im Westen von Portugal, direkt an der Küste im Westen der Hauptstadt Lissabon, gegen den Franzosen Quentin Halys (ATP 80) nach 78 Minuten Spielzeit klar mit 1:6, 4:6. Damit ist jetzt der letzte der Österreicher bei dieser Auftaktveranstaltung der Sandplatzsaison ausgeschieden. Denn im Doppelbewerb hatte es Freitagnachmittag auch Philipp Oswald erwischt. Der routinierte Vorarlberger unterlag mit dem Niederländer Robin Haase, nach dem tollen Erstrundensieg gegen die topgereihten Andreas Mies (Deutschland) und Hugo Nys (Monaco), im Viertelfinale den beiden Hausherren Nuno Borges und Francisco Cabral mit 3:6, 6:7 (4) – trotz einer 3:1- und 40:30-Führung im zweiten Satz.

Im Einzel waren noch zwei weitere Österreicher im Einsatz gewesen. Jurij Rodionov war nach einem starken Auftaktsieg im Achtelfinale ausgeschieden und bleibt hiermit hinter Thiem die Nummer zwei im Lande. Sebastian Ofner war nach gemeisterter Qualifikation in der ersten Hauptrunde mit 6:3, 3:6, 4:6 an Thiem gescheitert. Dieser steigerte sich im Achtelfinale gewaltig, zog nach einer 6:2,-6:2-Galavorstellung gegen den achtgesetzten US-Youngster Ben Shelton ins Viertelfinale ein. Dort konnte der Lichtenwörther an diese Leistung allerdings nicht anschließen. Im ersten Duell mit Halys kassierte er den ersten Aufschlagverlust zum 1:3 und vergab im nächsten Spiel zwei Chancen aufs Rebreak, die ungenützt und seine einzigen im gesamten Match blieben. Noch ein weiteres Break zum 1:5 bedeutete im ersten Satz die Vorentscheidung und sorgte für klare Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt verwertete Halys im fünften Game die einzige Breakmöglichkeit auch diesmal sofort (er nützte alle drei Chancen in der Partie). In weiterer Folge konnte Thiem ihn nicht mehr gefährden und musste ihm zum ersten ATP-Halbfinale gratulieren.

Thiem übt Selbstkritik – und freut sich über Monte-Carlo-Wildcard

„Das Match war natürlich nicht gut“, zeigte sich Thiem nach seinem Auftritt enttäuscht, „aber mein Gegner hat auch so richtig gut gespielt, habe ich das Gefühl gehabt, sehr gut serviert und dann auf die ersten Bälle immer richtig gut draufgegangen. Ich habe viel zu selten die Chance gehabt, dass ich aktiv werde und natürlich haben auch meine Bälle zu wenig (Qualität; Anmerkung) gehabt. Es ist alles noch zu inkonstant – ganz klar. Gestern war es wirklich okay, natürlich auch gegen einen ganz anderen Spieler, heute war alles nicht so aggressiv, und dann steigen die Gegner sofort drauf“, übte er Selbstkritik. Und gab eine klare Devise aus: „Ich muss so lange daran arbeiten, bis ich wieder jedes Match auf einem guten Level durchspielen kann.“ 45 ATP-Punkte konnte er sich für seine zwei Siege zuvor immerhin sichern. Damit bleibt er in der Weltrangliste am Montag allerdings weiterhin außerhalb der Top 100 – im besten Fall auf Platz 106. Bei den French Open in Paris müsste er damit nach jetzigem Stand voraussichtlich in die Qualifikation.

Nur noch nächste Woche könnte Thiem die erforderlichen Punkte sammeln, um in Roland Garros direkt im Hauptbewerb aufschlagen zu dürfen. Hierfür haben sich seine Chancen am Freitag immerhin auf andere Weise verbessert: Nachdem der Brite Jack Draper dank der Absage von Gael Monfils ins Hauptfeld rutschte und Fabio Fognini ebenfalls absagte, wurden beim Rolex Monte-Carlo Masters zwei Wildcards frei. Eine wurde an den Italiener Lorenzo Sonego vergeben, die andere erhielt nun doch Thiem, nachdem sein Bruder und Manager Moritz nochmal beim Veranstalter nachgefragt hatte. Dadurch erspart sich die heimische Nummer eins beim ATP-Masters-1000-Turnier im Fürstentum von Monaco die Qualifikation. „Der Tag hat auch sehr positiv begonnen mit der Wildcard in Monte-Carlo“, freute sich Thiem, „natürlich absolut top. Vielen Dank an Monte-Carlo. Ich werde mich so schnell wie möglich auf den Weg dorthin machen und bin voll motiviert, dort zu spielen.“ Die Auslosung wurde bereits vorgenommen: Ihn erwartet in der ersten Runde gleich der französische Altstar und Ex-Weltranglistensiebte Richard Gasquet (ATP 42), gegen den er eine 2:2-Bilanz aufweist. Auf Sand sind sich die beiden dabei noch nie begegnet.

Hier alle Ergebnisse des ATP-250-Turniers in Estoril.

Hier alle Auslosungen des ATP-Masters-1000-Turniers in Monte Carlo.

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